Was wird unter einer Übersäuerung verstanden?
Unter einer Übersäuerung versteht man in diesem Zusammenhang eine stoffwechselbedingte schwache Azidose (lat. Acidus = Säure). Der Blut-pH-Wert befindet sich im Regelbereich, jedoch sind weniger Blutpuffer vorhanden. Es handelt sich um einen schleichenden Prozess, der sich durch die allgemeine Lebensweise und/oder die Ernährung eingestellt hat. Diese chronische Form der Übersäuerung äußert sich anfangs mit unspezifischen Symptomen der Leber wie Müdigkeit, Antriebslosigkeit und Schlafstörungen. Schreitet die chronische Übersäuerung weiter fort zeigen sich oft auch Probleme im Magen-Darm-Bereich und Veränderungen an Haut, Haaren und Nägeln. Auch Muskel- und Gelenkbeschwerden und Infektanfälligkeit werden oft mit einer chronischen Übersäuerung in Verbindung gebracht.
Gibt es auch eine Untersäuerung?
Der Begriff ist weniger verbreitet als die Übersäuerung und bedeutet, dass der Körper über zu wenig Säure verfügt und daher Basen nur schlecht puffern kann. Besser wäre der Begriff Alkalose – unter einer Alkalose versteht man jedoch in der Medizin einen Zustand, der wie die akute Azidose sofort notfallmedizinisch behandelt werden muss.
Die bekannteste Störung ist die respiratorische Alkalose infolge einer gesteigerten Atmung, einer sog. Hyperventilation. Hier wird mehr Kohlendioxid abgegeben als notwendig, ausgelöst z.B. durch emotionale Belastungen oder durch einen Höhenaufenthalt. Normalisiert sich die Atmung, gleicht sich der Säure-Basen-Haushalt ebenfalls wieder aus.
Durch z.B. Verdauungsstörungen oder eine geschädigte Leber kann der pH-Wert im Blut höher als normal ausfallen. Wird zu wenig Magensäure gebildet oder durch Säureblocker verhindert, kann die Nahrung kann nicht mehr vollständig aufgeschlossen werden. Die Folge sind Mangelerscheinungen, Allergien, Unverträglichkeiten und Reizungen im Magen-Darm-Trakt bis hin zu einer Bauchspeicheldrüseninsuffizienz. Der chronische Gebrauch von Säureblockern kann darüber hinaus zu Osteoporose, Herzinfarkt und Nierenproblemen führen.
Was hilft bei einer Übersäuerung?
Erste Maßnahme zur Entlastung des Körpers sind durchblutungsfördernde Maßnahmen, um sowohl die Leber als auch die Nieren, die Atmung und das gesamte Herz-Kreislauf-System zu stärken. Auch sollte auf eine ausgewogene Ernährung geachtet werden. Dauerbelastungen, Zeitdruck und Reizüberflutungen wirken sich ebenfalls negativ auf den Säure-Basen-Haushalt aus. In der heutigen Zeit lässt sich nicht jeder Alltagsstress vermeiden, jedoch kann dieser negative Stress durch verschiedene Entspannungstechniken abgebaut werden. Je nach Leistungsniveau und Alter empfehlen sich z.B. Spaziergänge an der frischen Luft, moderater Sport oder Meditationen.
Zeigen sich schon erste Folgeerscheinungen aufgrund eines nicht ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalts, sind diese Maßnahmen nicht mehr ausreichend. Es empfiehlt sich, den Darm und die Ausscheidungsorgane des Körpers zu entlasten und wenn nötig zu regenerieren.
Der Säure-Basen-Haushalt ist Lebersache
Als Entgiftungsorgan ist es die Aufgabe der Leber dafür zu sorgen, dass jeder Stoff in der benötigten Konzentration in die Gewebe gelangt. Was auch immer über die Pfortader der Leber angeliefert wird, muss dort zwischengespeichert, umgesetzt oder weitergeleitet werden. In Bezug auf den Säure-Basen-Haushalt vollbringt die Leber dabei Höchstleistungen: Über den Abbau von organischen Säuren kann sie um den Faktor 50 mehr Protonen entgiften als über die Nieren ausgeschieden werden können. Daher hat die Leber auch eine Schlüsselfunktion bei der Regulierung des Blut-pH-Wertes. Die Entgiftung der organischen Säuren und Basen wie Ammoniak findet in den gleichen Leberzellen statt. Es liegt also eine Konkurrenzsituation vor, bei dem das giftigere Ammoniak bevorzugt entgiftet wird. Bei einer starken Belastung der Leber werden zuerst organische Säuren langsamer abgebaut, können sich anreichern und führen zu einer Übersäuerung.
Gelum-Tropfen enthalten einen Wirkstoff, welcher im Verlauf der Darmpassage Ammoniak bindet und zur Ausscheidung bringt. Das entlastet die Leber, welche mehr Energie für andere Stoffwechselvorgänge, wie z.B. den Abbau von organischen Säuren, nutzen kann.